"Der Kleine Überlebenskünstler" aus Zukunft-West: Schaufelradbagger B-280
Er war also nur sehr klein. Sicher im Vergleich zu den aktuellen Schaufelradbagger Es war weniger als 10 Meter hoch und sein Schaufelrad hatte einen Durchmesser von 4 m.
Dieses kleine Gerät war der erste Schaufelradbagger im Rheinischen Revier.
Der Frankfurter Zeitung von 3 sep 1936 meldete darüber: “Auf einer Rheinischen Braunkohlegrube wurde ein neuartige Schaufelradbagger in Betrieb genommen, der sich durch eine im Verhältnis zur Leistung hohe Wendigkeit und geringes Gewicht auszeichnet. Auf einem Raupenfahrgestell ist ein drehbahrer Oberteil afgebaut, in dem das Schaufelrad lagert. Das Schaufelrad wirft das Baggergut auf ein Förderband, das diese dem in der mitte des Baggers liegende liebergabebunker zuführt, von dem der Baggergut über ein weiteres schwenkbares Band in die Waggons geleitet wird. Durch die drehbare Anordnung des Schaufelrades und die unabhängige Beweglichkeit des Förderbandes kann das Gerät auch an schwierige Verhältnisse des Arbeitsplatzes gut angepasst werden”
Aber den kam der Zweiten Weltkrieg…
Der Tagebau Zukunft-West, die Brikettfabrik Weisweiler und das Kraftwerk
Zukunft von den alliierten Bombardierd. Bombardierungen und angriffen der
Westfront beschädigten im Jahr 1943 zuerst die Brikettfabrik schwer. Im
gleichen Monat musste das Kraftwerk Zukunft die Produktion einstellen, weil ein
Großteil der Tagebaueinrichtungen zerstört und die Versorgung mit Braunkohle
nicht mehr aufrecht zu erhalten war.
Zum Schluss setzten Bombenangriffe im Oktober des gleichen Jahres das Kohleflöz
im Tagebau Zukunft-West in Brand. Dieser Brand konnte erst im August 1945 mit
Hilfe der Allierten gelöscht werden.
Die nach dem Kriegsende zuständige britische
Militärregierung entschied sie sich im Jahr 1947 für die Errichtung eines neuen
Kraftwerkes in Weisweiler, um den Strom in das benachbarte Ausland exportieren
zu können.
Durch den Einsatz der Belegschaft und der
Marshallplan-Gelder konnten Förderung und Produktion schon im Februar 1946
wieder aufgenommen werden. Bereits 1948 wurde die Vorkriegsproduktion von 3
Millionen Tonnen pro Jahr wieder erreicht.
Mit Beginn der 60er Jahre stellten immer mehr Haushalte von
festen Brennstoffen auf Heizöl und Erdgas um. Anfang der 70er Jahre wurde die
Brikettfabrikation, und die Braunkohle von da an ausschließlich für die
Versorgung des Kraftwerkes Weisweiler eingesetzt wird.
Anfang der 80er Jahre lief der Abbau im Tagebau Zukunft-West
allmählich aus. Die Großgeräte wurden nacheinander zum Tagebau Inden
überstellt, der im Anschluss die Kohleförderung sicherstellen sollte. Im
September 1987 war das Abbaufeld Zukunft-West ausgekohlt. 530 Millionen Tonnen
Braunkohle waren gefördert und rund 1100 Millionen Kubikmeter Abraum bewegt
worden.
Das letzte hatte der "Kleine Überlebenskünstler", die mittelerweile
die Nummer B-280 erhalten hat, nicht mehr mitgemacht .Irgendwann in der zweiten
Hälfte der 1960er oder in den 1970er Jahren fiel for ihm der Vorhang
Die Krisiszeit der 1930-er, der Zweite Weltkrieg mit seiner schwere
Bombenangriffe, ein grosse Flözbrand das alles hat er mitgemacht und überlebt,
aber den Schneidbrennern der Schrotthändler konnte er sich nicht mehr entziehen
"Der Kleine Überlebenskünstler": er ist zum Logo dieses Blogs geworden
·
Litt.:
1) Andreas Gabbert: Der Tagebau hat das Leben der Menschen in der Region geprägt:
Vor genau 100 Jahren begann die industrielle Förderung von Braunkohle. Aachener
Zeitung 10 sept 2010
· 2) Heimatkalender des Eschweiler Geschichtsvereins
aus dem Jahre 1987:„Menschen und ihre Arbeit“
Reacties
Een reactie posten